Christian Gummert hat mit dem KFC Uerdingen nichts mehr zu tun. Zumindest auf dem Papier ist das so. Und doch begegnet uns sein Name bei unseren Recherchen immer wieder. Als Ende September ein Machtkampf im Vorstand des KFC geschwelt hatte, hatte RevierSport bereits mit Gummert gesprochen.
"Könnten Sie als erster Vorsitzender zurückkehren", wollten wir wissen? "Möglich ist alles, Stand jetzt ist aber nichts spruchreif. Ich weiß nicht, ob ich es machen wollen würde. Andererseits fühle ich mich nach dem unrühmlichen Ende zuletzt in der Pflicht und wäre der Letzte, der 'nein' sagen würde, sollte ich um Hilfe gebeten werden", sagte Gummert damals.
Jetzt wurde er auf RS-Nachfrage konkreter. "Ich hatte dem Verein 500.000 Euro auf den Tisch gelegt. Allerdings würde ich das Geld nur geben, wenn ich dann auch wieder mit an Bord wäre." Klare Worte von Gummert, der sich vorstellen könnte, in den Vorstand zurückzukehren. Das aktuelle Vorstandsteam bilden Thomas Platzer, Peter Kahstein und Dirk Röthig.
Fakt ist, dass der KFC Uerdingen noch immer keinen Hauptsponsor vorgestellt hat. Wohlgemerkt fast einen Monat, nachdem der aktuelle Vorstandsvorsitzende Platzer seine Firma "Gangbild" mit einem Sponsoring-Volumen von 300.000 Euro in der Lokalpresse präsentiert hatte.
Vier Tage später erfragte RevierSport bei Pressesprecher Kai Murek den Stand der Dinge. "Eine Veröffentlichung des Sponsorings über die Vereinsmedien ist noch nicht erfolgt, da die entsprechenden Verträge noch nicht unterschrieben vorliegen. Erst dann wird es offiziell verkündet", sagte er damals. Das war am 3. Oktober. Mittlerweile ist Murek weg und die Brust immernoch blank.
KFC Uerdingen: Gummert bringt sich in Position
RevierSport weiß, dass im Hintergrund fieberhaft Sponsoren gesucht werden. Gummert offenbar auch, jedenfalls brachte er sich gegenüber dieser Redaktion in Position. "Ich hätte genügend Geldgeber. Ich würde die Saison mit 1,5 Millionen Euro durchfinanziert bekommen. Man kann den Verein sofort aus dieser Situation rausbekommen."
Große Worte, die sich aus der Opposition heraus natürlich leicht sagen lassen. Gummert, der als Schausteller sein Geld verdient, deutete dann an, wie er sich das vorstellt. "Das würde über Koppelgeschäfte funktionieren. Ich könnte Werbeflächen auf Volksfesten zur Verfügung stellen." Von dem eingenommenen Geld könne dann der KFC Uerdingen profitieren. Konkrete Namen, die das Geld bereitstellen würden, nannte er auf Nachfrage nicht.
Stattdessen legte Gummert nach. Er habe bereits konkrete Vorstellungen, mit welchem Team er den KFC führen wollen würde. "Ich würde Sebastian, Thißen und Andreas Scholten zurückholen. Dazu würde ich auf Michel Dinzey und Dennis Wronski setzen." Zudem wolle er mit Christian Simonis einen Anwalt aus Dortmund mit ins Boot holen.
Gummert beobachtet die Situation beim KFC Uerdingen ganz genau, das ist offensichtlich und das versuchte er auch gar nicht zu verheimlichen. Er betonte allerdings auch: "Ich habe noch ein paar Veranstaltungen und mache mir gerade keinen Stress. Wenn sich jetzt erstmal niemand meldet, bin ich auch nicht traurig."
Es rumort also nach wie vor beim KFC Uerdingen. "Wenn ich zurückkehre, dann nach dem Prinzip 'ganz oder gar nicht'", bekräftigte Gummert. Nur die Geldschatulle öffnen wolle er nicht. Der Vorstand ist allerdings gerade wieder frisch besetzt - mit keinem der der fünf Namen, die sich Gummert vorstellt. Konkrete Ergebnisse in Sachen Sponsoren stehen allerdings auch nach wie vor aus. Die gesamte Gemengelage bleibt spannend - und hochexplosiv.